Es muss 1994 gewesen sein, als wir zum ersten Mal in ein Streitgespräch zum “Daily Me” gerieten. Leute aus der Medienbranche die das für und wider einer personalisierten Zeitung gegeneinander abwägten. Kann man wissen was einen interessiert und entsprechend schon vorher festlegen, was man lesen will? Oder ist es eben nicht genau jener “Serendipity”-Effekt, der uns bei der Zeitung immer wieder innerhalb eine bekannten Kontextes überrascht? Uns dabei hilft uns nicht nur auf uns selbst zu beziehen sondern Türen in neue Welten schafft? So und ähnlich waren die Kommentare. Nun taucht plötzlich Flipboard auf. Im Moment nur als App auf dem iPad. Und alles ist plötzlich wieder mal anders. Gemixt aus den persönlichen Inhalten der eigenen Twitter und Facebook-Welt sowie beliebiger Nachrichtenquellen und Blogs generiert Flipboard quasi “on the fly” das sehr persönliche, sehr schicke, sehr sauber gestaltete Magazin: “Facebook meets Gala meets Wired Magazine”. Es wäre nicht allzu überraschend, wenn wir in zwei Jahren festestellen, dass Flipboard dem Tablet-Computer den entscheidenden Schub gegeben hat. Erst die Applikation erklärt richtig, wieso es das iPad überhaupt gibt.